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ETHistory 1855-2005 | Rückblicke | Verwaltung | Informatikdienste |

Die Entwicklung des wissenschaftlichen Rechnens

Avantgarde und konservative Kräfte

Dass technologische Neuerungen in der breiten Bevölkerung Widerstände und Ängste auslösen, ist ein bekanntes Phänomen. An einer technisch-naturwissenschaftlichen Hochschule wie der ETH Zürich würde man hingegen erwarten, dass jede Innovation mit Begeisterung aufgenommen und deren rasche Einführung höchstens durch finanzielle Limiten behindert würde. In Wirklichkeit ist auch bei professionellen Nutzerinnen und Nutzern ein Beharrungsvermögen, ja sogar eine gewisse Trägheit festzustellen. Technologien können sich in wissenschaftlichen Instituten manchmal erstaunlich lange halten. Was motiviert die bewahrenden Kräfte?

Gemäss Hartmut Frehse haben Trägheit und Beharrungsvermögen gegenüber Technologien ganz verschiedene Ursachen: „Die Mehrheit der Nutzer ist generell eher konservativ eingestellt. Sie verlangen zwar immer mehr Leistung, aber im Prinzip verlangen sie einfach mehr vom Gleichen.“ Peter Staub ergänzt: „Forscher fürchten, wertvolle Zeit zu verlieren, wenn sie sich mit ungewohnten Systemen auseinandersetzen müssen. Sie widmen sich lieber den Kernaufgaben in ihrer Disziplin, als dass sie den Umgang mit neuen Systemen erlernen.“ Um sich im Wettbewerb zu behaupten, sind die Forscher jedoch auf Maschinen angewiesen, welche sie darin unterstützen und nicht behindern. Dadurch gibt es meist verschiedene Generationen von Maschinen nebeneinander. Die Entwicklung des wissenschaftlichen Rechnens wird somit von ganz unterschiedlichen Kräften getrieben, von Technologie- und Marktentwicklungen ebenso wie von mentalen Einstellungen.
Der ETH Zürich ist es stets gelungen, die Ansprüche der konservativen ebenso wie der dynamischen Nutzer gleichzeitig zu befriedigen. Bei den Hochschulen ist eine Besonderheit in der Personalstruktur zu beachten: Hier arbeiten viele Doktorierende. Diese richten sich eine Infrastruktur für die drei bis vier Jahre ein, die sie voraussichtlich an ihrem Arbeitsplatz verweilen werden.

Niemand von ihnen will in seinem letzten Jahr noch das System wechseln. Dadurch bleibt dem Nachfolger zuerst einmal nichts anderes übrig, als die Arbeit auf dem bestehenden System weiterzuführen. Dies ist einer der Gründe, warum zum Teil sehr alte Maschinen in Betrieb bleiben. Der häufigste Fall ist, dass zwei Generationen parallel zueinander laufen.

„Die Technologie treibt die Art der Benutzung, aber die strategische Führung in Industrie und Wissenschaft treiben wiederum die Entwicklung der Technologie“, fasst Hartmut Frehse zusammen.

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