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Aus dem Alltag: Software-Applikationen ersetzen persönliche Kontakte

Zum Abschied von Rektor Hans von Gunten, 28. September 1995:

 

Von Guntens Amtszeit geht zu Ende,
und in der Rektorats-Zentrale
reisst man schon bald heraus die Wände –
wir fragen uns, wer das bezahle.

Auf jeden Fall bezahlt es nicht Herr Stich als Chef der Bundeskassen;
Protest blickt ihm aus dem Gesicht,
er hat darum sein Amt verlassen.

 

Früher war der Lehrbetrieb wesentlich einfacher und klarer strukturiert und für alle Beteiligten leichter zu überblicken. Zu den klassischen Lehrformen Vorlesung und Praktikum sind eine Reihe neuer Methoden wie Gruppen- und Projektunterricht sowie E-Learning hinzugekommen. Dies macht nicht nur die Studienadministration komplexer, die formale Vielfalt wird manchmal auch für die Studierenden unübersichtlich.

Am Schalter
Am Schalter

Für die Einschreibung musste jeder Student jedes Semester persönlich bei der Kanzlei vorbeigehen. Es bildeten sich lange Schlangen, der Korridor war gedrängt voll, alle Kanzleischalter waren offen. An Proteste gegen das Schlangestehen erinnert sich niemand. Mit der Einführung der Software-Applikation LISETH (Vorgängersystem: ELSBETH) wurde die persönliche Einschreibung abgeschafft. Zur Einschreibung erscheinen nur noch diejenigen Studierenden, welche in irgendeiner Weise Probleme haben. Die Studierenden treten gegenüber den Mitarbeitenden in der Administration anders auf als früher. Aus der Personalbefragung 2004 geht hervor, dass die Studierenden insgesamt als fordernder, unselbständiger und weniger zuverlässig empfunden werden.

Auch in der Doktoratsadministration hat der persönliche Kontakt stark abgenommen. Früher kannte man jeden Doktoranden und jede Doktorandin namentlich, sie kamen zur Einschreibung persönlich vorbei. Mit den Dozierenden haben alle Rektoratsstellen, die sich primär um Studierende kümmern, heute deutlich weniger Direktkontakte als früher. Die Aufgaben des Dozentendienstes hingegen haben laufend zugenommen. Im Vergleich zu früher beanspruchen die Betreuung der Gastprofessoren und akademischen Gäste sowie die Administration der Lehraufträge am meisten Ressourcen.

Und nicht zuletzt hat die Veränderung der Studiengänge markante Auswirkungen auf die Raumbewirtschaftung. Es gibt mehr bereichsübergreifende Curricula, insbesondere in der Grundausbildung. Studierende aus verschiedenen Studiengängen werden in gemeinsamen Lehrveranstaltungen unterrichtet. Dies erfordert sowohl die Bereitstellung grosser Hörsäle als auch komplizierte Kombinatorik in der Stundenplanung, mit Berücksichtigung der "Pendelzeiten" zwischen Zentrum und Hönggerberg.

ETH Semesterprogramm, frühe 1980er Jahre.
ETH Semesterprogramm, frühe 1980er Jahre.

 

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Zudem ist der Lehrbetrieb im Grundstudium anonymer geworden: Früher hatten die Professoren ihre "eigenen" Studierenden; dieser enge Bezug ist heute weitgehend aufgebrochen. Dank der neuen Strukturen des Lehrbetriebs können die Studierenden leichter über die Studiengang-Grenzen hinweg Bekanntschaften schliessen, sie müssen dafür aber mehr Initiative aufbringen als früher. Vom dritten Jahr an besteht das ETH-Studium mehrheitlich aus Lehrveranstaltungen für kleine Gruppen. In ihnen entsteht ein intensiver Kontakt sowohl mit den Dozierenden als auch unter den Kolleginnen und Kollegen.
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© 2005 ETH Zürich | 5.4.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!