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Professur für Systemgestaltung

Prof. Frank Schweitzer

An der ETH Zürich haben Lehr- und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Systemgestaltung eine lange Tradition. In den Jahren ????-???? wurden sie durch Prof. Dänzer sehr stark praxisorientiert betrieben. Dies mündete in der Verbreitung des bekannten Ansatzes des Systems-Engineering, der heute noch in weiten Bereichen des Ingenieurwesens als wegweisend gilt. Nach dem Rücktritt von Prof. Dänzer hat Prof. Büchel dieses Gebiet betreut, wobei es der Praxisanwendung eng verhaftet blieb. Diese Ausrichtung wurde auch durch Dr. Rainer Züst beibehalten, der über viele Jahre die Lehraktivitäten im Systems Engineering im Lehrauftrag betrieb.

Mit der Besetzung einer eigenen Professur für Systemgestaltung durch Prof. Dr. Dr. Frank Schweitzer verfolgt die ETH das Ziel, dieses Gebiet stärker als bisher auch theoretisch zu verankern und wissenschaftlich weiterzuentwickeln. Dazu sollen die vielfaeltigen Ansätze zur Beschreibung komplexer Systeme, die in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Naturwissenschaften und der Informatik entwickelt wurden, fuer das Gebiet der Systemgestaltung erschlossen werden. Im Einklang mit der Vision des neuen D-MTEC, wird der Systembegriff dabei nicht auf Unternehmen im engeren Sinne eingeschränkt, sondern es geht allgemeiner um die Dynamik von Organisationen.

Das Spektrum der forschungsrelevanten Fragen in der Systemgestaltung reicht von konzeptionellen Überlegungen bis hin zur Entwicklung von quantitativen Methoden: Welche Rolle spielt die Selbstorganisation bei der Gestaltung von Organisationen? Wie laesst sich die Dynamik von Organisationen aus der Interaktion von Individuen, Gruppen, Abteilungen verstehen? Welchen Einfluss haben Randbedingungen, Vernetzungen und beschränkte Informationen auf die Herausbildung von Hierarchien? Wo liegen die Grenzen der Vorhersagbarkeit für die Entwicklung von Organisationen und wie kann daraus eine Risikoabschätzung abgeleitet werden? Wie lassen sich Robustheit und Adaptivität von Organisationen -- zwei wichtige Voraussetzungen fuer deren Zukunftsfähigkeit -- quantitativ beschreiben?

Diese Fragen werden mit einem breiten Methodenspektrum erforscht, das Paradigmen der neueren Systemtheorie ebenso berücksichtigt wie Methoden der statistischen Physik von Vielteilchensystemen und Modellierungsansätze der verteilten künstlichen Intelligenz. Neben Computersimulationen von Multi-Agenten-Systemen werden auch analytische Methoden, Techniken zur nichliniearen Zeitreihenanalyse und Verfahren der evolutionären Optimierung zum Einsatz kommen. Insgesamt geht es darum, die Dynamik von Organisationen *quantitativ* zu charakterisieren, zu modellieren und vorherzusagen und dafür formale Konzepte zu entwickeln und zu operationalisieren.

Die genuin interdisziplinäre Ausrichtung der Professur für Systemgestaltung wird sich auch in der Lehre widerspiegeln. Den Anfang wird eine Vorlesung zur Komplexitätstheorie bilden, die die Relevanz der genannten Konzepte fuer die Dynamik von Organisationen darstellt.

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© 2005 ETH Zürich | 18.3.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!