ETHistory 1855-2005 | Rückblicke | Departemente | INFK | Problemlagen | Weitere Seiten | forschungsflaute | Forschungsflaute |
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Kaum war der Studiengang mit vollem Unterrichtsprogramm angelaufen, wurden die vorhandenen personellen Ressourcen beinahe ausschliesslich für die Lehre in Anspruch genommen. Forschungsprojekte wurden in der Folge primär danach ausgelesen, "ob damit für die Kombination Assistent/Doktorand geeignete Arbeiten möglich sind." Insbesondere auf den Professoren lasstete ein extremer Druck, worunter auch Forschungskontakte mit der Industrie zu leiden hatten:
"Wir erhalten im Laufe eines Jahre jeweils mehrere Angebote für die
Finanzierung von Forschungsassistenzen (Auftragsforschung), müssen
diese aber abweisen, weil wir die Betreuung dieser zusätzlichen
Projekte nicht mit den vorhandenen Dozenten übernehmen können."
Man gewährte, dass dieser Zustand angesichts des Abteilungsaufbaus kaum zu vermeiden sei, aber in den darauffolgenden Jahren mit verschiedenen Massnahmen behoben werden sollte. Der Bundesrat hatte dazu 1985 ein "Informatikpaket" verabschiedet, welches vor allem die infrastrukturellen Engpässe behob, jedoch nur teilweise die Personalsituation zu entschärfen vermochte.
Die Abteilungsleitung stellte 1987 weiterhin fest:
"In der Informatik der ETH Zürich werden im Moment kaum
Forschungsprojekte vollständig ausformuliert und den entsprechenden
Beurteilungsgremien […] vorgelegt."
Seine Aussage bestätigt die bereits früher geäusserte Befürchtung, dass "der
Umfang der Forschungsarbeiten […] stark durch die Zeit bestimmt [wird],
welche neben dem Aufwand für die Ausbildung und den für den Betrieb des
Rechenzentrums notwendigen Arbeiten überhaupt noch zur Verfügung steht."
Das Missverhältnis zwischen Lehrpersonal und Studierenden dauerte noch bis in die 1990er Jahre an, ehe sich die Neueintritte stabilisierten resp. reduzierten und mit weiteren Anstellungen von Lehrpersonal Aussicht auf eine Besserung des zahlenmässigen Verhältnisses bestand. |
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Besserung versprach insbesondere das "Informatikpaket 2", welches im Gegensatz zum ersten Paket den Schwerpunkt vor allem auf die Forschungsförderung ab 1992 setzte. Diese Sondermassnahme gab Prof. Carl August Zehnder die Hoffnung, dass "die Abteilung IIIC […] sich in ihrem zweiten Lebensjahrzehnt nicht mehr auf das quantitative, sondern auf das qualitative Wachstum konzentrieren" könne.