ETHistory 1855-2005

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Oberon

Oberon ist gleichzeitig ein Betriebssystem und eine Programmiersprache und bewegt sich in der Tradition von Pascal und Modula-2. Das Oberon-Projekt wurde 1985 durch Niklaus Wirth und Jürg Gutknecht ins Leben gerufen. Die beiden Professoren verbrachten 1984 einige Monate im Xerox PARC-Forschungszentrum und beschlossen darauf, einen Nachfolger für die Lilith-Workstation zu konzipieren.
Die Schnittstelle zwischen Benutzer und Betriebssystem sollte nicht über einige wenige starr definierte Kanäle führen. Vielmehr sollte dem Benutzer das ganze Betriebssystem geöffnet werden.
Oberon wurde bis vor wenigen Jahren in der Lehre für den Programmierunterricht eingesetzt. Das System prägte das Denken einer ganzen Generation von ETH-Informatik-Absolventen.  Auch wenn Oberon ausserhalb der Hochschule nur an ganz wenigen Orten eingesetzt wurde (und wird), lässt sich daran aufzeigen, wie der Know-how-Transfer von der Hochschule zur Industrie oft funktioniert. Am Bau der wichtigen Compiler der letzten Jahre für Programmiersprachen wie Java und C# waren jeweils ETH-Absolventen beteiligt. Diese hatten am Institut für Computersysteme am Beispiel von Oberon die Funktionsweise eines Betriebssystems von Grund auf kennen gelernt hatten.
Im Herbst 2001 wurde Bertrand Meyer als Professor für Software Engineering an die ETH berufen. Unter ihm wurde Oberon in der Lehre durch Eiffel abgelöst. Eiffel ist eine Methode, um Software herzustellen und gleichzeitig eine Programmiersprache, welche diese Methode unterstützt.


Bibliografie


© 2005 ETHistory 1855-2005 | Last update: 21.3.2005 |
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