printlogo
ETHistory 1855-2005 | Rückblicke | Departemente | CHAB Pharmazie | Zukunftsperspektiven | none | Ausblick ins neue Vierteljahrhundert | 
print
Fenster schliessen

Wichtiger Hinweis:
Diese Website wird in älteren Versionen von Netscape ohne graphische Elemente dargestellt. Die Funktionalität der Website ist aber trotzdem gewährleistet. Wenn Sie diese Website regelmässig benutzen, empfehlen wir Ihnen, auf Ihrem Computer einen aktuellen Browser zu installieren. Weitere Informationen finden Sie auf
folgender Seite.

Important Note:
The content in this site is accessible to any browser or Internet device, however, some graphics will display correctly only in the newer versions of Netscape. To get the most out of our site we suggest you upgrade to the latest Netscape.
More information

Ausblick ins neue Vierteljahrhundert

Im Jahre 2005 wird die Ecole Romande de Pharmacie (heute an den Universitäten Genf und Lausanne) ihre Arbeit in einem Neubau an der Universität Genf aufnehmen. Dann dürften die Diskussionen um die Zusammenlegung weiterer Institute der Pharmazie vom Tisch sein. Die lange diskutierte gemeinsame Pharmazieschule von Zürich und Basel gehört ebenso der Vergangenheit an. Davon übrig geblieben ist das Kompetenzzentrum Pharmazie der ETH Zürich und der Universität Basel. Die mit dem Kompetenzzentrum realisierte Lösung ist kostengünstiger als die ehemals diskutierte Zentralisierung der beiden Institute und bewirkt überdies eine Synergie der Standortvorteile: optimale Rahmenbedingungen im D-CHAB an der ETHZ kombiniert mit der attraktiven Nähe der Universität Basel zur Industrie und zu verschiedenen Forschungsinstitutionen. Zwei Standorte sorgen zudem für die notwendige Konkurrenz und begünstigen dank kleinerer Studierendenzahlen die Verwirklichung moderner didaktischer Konzepte. Das Kompetenzzentrum ermöglicht zudem gemeinsame Professurenplanung und Berufungsverfahren, Durchlässigkeit der Studiengänge, Einführung einer gemeinsamen Graduierten- und Postgraduiertenausbildung sowie die Koordination der Forschung im Sinne einer gegenseitigen Ergänzung. Die optimalen Rahmenbedingungen beider Institutionen ermöglichen in der Zukunft ein Kompetenzzentrum Pharmazie, welches internationale Attraktivität besitzt und einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung des industriellen Umfelds leisten kann.

Das Berufsbild des Apothekers bzw. der Apothekerin hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark verändert. Die vermehrte Vermittlung von medizinischen Kenntnissen und eine weit gehend praxisorientierte Ausbildung war daher insbesondere für die Offizinapothekerinnen und -apotheker schon längere Zeit ein zentrales Anliegen. Fächer wie Klinische Pharmazie, Grundlagen der psychosozialen Pharmazie (Pharmaceutical Care) und der pharmazeutischen Beratung (Social Pharmacy), Arzneimittelrecht, sowie vertiefte Kenntnisse in Biotechnologie, Gentechnologie, Bioanalytik, Immunologie, Molekularbiologie, Pathophysiologie, Pharmakotherapie und Evidence-based-Medicine werden in Zukunft dazu beitragen, der Wandlung im Offizinapothekerberuf, aber auch neuen Bedürfnissen der Industrie-, Hochschul- und Spitalapotheker, gerecht zu werden. Das heutige Berufsbild des Offizinapothekers bzw. der Offizinapothekerin und die geforderte paraxisorientierte Ausbildung haben Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts eine längere Diskussion um die Verlegung des Studiums an die Fachhochschulen entfacht. Die Idee war für die Universitäten, die schon seit längerer Zeit unter grossem Spardruck stehen, verlockend, doch war sie nie mit den EG-Richtlinien (85/432/EWG und 85/433/EWG) kompatibel, die für den Apothekerberuf ein mindestens vierjähriges Studium an einer Universität verlangen. Um eine akademische Ausbildung für Apothekerinnen und Apotheker rechtfertigen zu können, muss sich diese auf solide naturwissenschaftlich-medizinische Grundkenntnisse und auf die Aneignung der Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Denken und Arbeiten abstützen. Das Studium soll dazu befähigen, sich in Eigenregie und Eigenverantwortung weiter zu bilden. Ohne eine solide naturwissenschaftliche Basis ist das Verständnis neu entwickelter Methoden und Produkte der Molekularbiologie, der Bio- und Gentechnologie nicht möglich. Dasselbe gilt für das Verständnis moderner Analytik und Arzneimittelherstellung, des Arzneimittelmetabolismus und der Pharmakokinetik sowie der verschiedenen chemischen Richtungen, von der bioorganischen Chemie über die Phytochemie bis hin zur physikalischen Chemie. Alle basieren auf soliden Kenntnissen der Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Zusätzliches praxisrelevantes Wissen und praktische Erfahrung müssen sich zukünftige Apothekerinnen und Apotheker weit gehend – wie die Medizinerinnen und Mediziner auch – in einer Nachdiplomausbildung und das ganze Berufsleben lang in einer ständigen Weiterbildung erwerben. Nachdiplomausbildung und berufliche Weiterbildung sind auch die aussichtsreichsten Möglichkeiten, Ausbildungsmängel, die bei einem einheitlichen Studiengang für die einzelnen Berufsrichtungen entstehen, möglichst optimal zu beheben.

Das neu konzipierte anspruchsvolle Studium der pharmazeutischen Wissenschaften an der ETH Zürich eignet sich für Studierende mit einem regen Interesse an naturwissenschaftlichen und medizinischen Zusammenhängen, der Fähigkeit zum vernetzten Denken und Freude am selbstständigen Arbeiten. Ebenso wichtig sind soziale Kompetenz und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Das unter dem Begriff „Netzwerk Arzneimittel“ zusammengefasste Studium garantiert eine optimale Ausbildung zur Arzneimittelfachperson.

print
Fenster schliessen
top
© 2005 ETH Zürich | 9.4.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!