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Geschichte des Instituts für Bauplanung und Baubetrieb (IBB)

Gründung des Instituts für Bauplanung und Baubetrieb 1972

Das Institut für Bauplanung und Baubetrieb wurde im Jahre 1972 aus dem Bedürfnis der Schweizer Bauwirtschaft nach kompetenten Fachleuten zur Lenkung von Bauprojekten und Führung von Bauunternehmen und Baustellen heraus gegründet. Zunehmend komplexere Projekte, aber auch wirtschaftliche Zwänge aufgrund der gerade zu dieser Zeit einsetzenden Rezession verlangten nach wirkungsvolleren Managementmethoden und Bauverfahrenstechniken. In dieser Lage beschloss der Schweizerische Schulrat (Leitungsorgan des dem Bund unterstellten ETH-Bereichs), die Thematik des Bauprojektmanagements und der Bauproduktion als Lehr- und Forschungsbereich an der ETH Zürich aufzunehmen und dafür ein eigenständiges Institut zu gründen.

Der Gründung ging eine international angelegte Evaluation des Fachbereichs Bauplanung und Baubetrieb voraus, die von Angelo Pozzi durchgeführt wurde. Ergebnis dieses Verfahrens war die Erkenntnis, dass zur damaligen Zeit die Schwerpunkte der Lehre und Forschung im europäischen Raum in der Bauverfahrenstechnik mit den damit verbundenen Problemstellungen lagen, wohingegen die Institute in Nordamerika ihre Aktivitäten auf die Bearbeitung technisch-ökonomischer Systeme ausrichteten. Aus dieser Erkenntnis entstand der Vorschlag, am zukünftigen IBETH einen Mittelweg zu wählen, der den gesamten Bauprozess in den Aufgabenbereich des neuen Instituts einschliessen sollte. Pozzis damals formulierte Definition des Aufgabenbereichs des Instituts hat bis heute im weitesten Sinn ihre Gültigkeit behalten; sie lautet:

"Das neu zu gründende Institut soll sich lehrend und forschend mit der Zielsetzung von Bauwerken und dem Planen, Führen und Steuern von Bauprozessen beschäftigen. Das Schwergewicht der Tätigkeit wird auf dem Erkennen, Formulieren und methodischen Behandeln von Problemen liegen, bei denen Fragen des Managements, der Ökonomie und der Technik zusammenhängend auftreten. Dabei können aber auch Aspekte mit ökologischem, sozialem, politischem und rechtlichem Charakter eine Rolle spielen."

Die Räumlichkeiten des Instituts befanden sich in der Anfangszeit in einem Wohnhaus in der Fliederstrasse 23, nahe dem ETH Zentrum. Im März 1976 erfolgte der Umzug in das neue Lehrgebäude HIL am Hönggerberg.

Besetzung der Professuren 1971 - 1981

Im November 1971 wurde Angelo Pozzi zum ordentlichen Professor für Bauplanung und Baubetrieb berufen und zum Vorsteher des sich in Gründung befindenden Instituts gewählt. Sein Bemühen zielte auf eine ganzheitliche Ausrichtung der Bauingenieurausbildung ab. Im April 1983 wechselte Pozzi in die Privatwirtschaft, wo er den Vorsitz der Geschäftsleitung der Motor Columbus AG, Baden, übernahm. Von 1983 bis 1990 betreute er noch die Vorlesungen "Technische Ökonomie" und "Planungsmethodik". Der Bereich Bauplanung wurde ab 1983 interimistisch von Dr. Hans Knöpfel geleitet.

Das Institut verdankt seinen raschen Aufbau in der Anfangsphase einer weiteren Persönlichkeit: Prof. Dr. Oldrich Stradal. Er begann seine berufliche Laufbahn 1950 als Dozent an der Technischen Universität Prag und emigrierte 1968 in die Schweiz. 1971 wurde er zum ausserordentlichen und 1975 zum ordentlichen Professor für Bauplanung und Baubetrieb berufen. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre lagen in den Methoden des Operation Research und der Systemlehre. Prof. Stradal wurde im Jahre 1981 emeritiert.

Im Oktober 1981 trat Robert Fechtig sein Amt als ordentlicher Professor für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik an; Anfang 1983 löste er Prof. Pozzi als Institutsvorsteher ab. Prof. Fechtig vermochte den Forschungs- und Lehrbetrieb vor allem durch seine umfangreiche Praxiserfahrung, die er bei verschiedenen Projekten des Kraftwerk-, Wasser-, Tunnel- und Brückenbaus sammeln konnte, zu bereichern. Ein besonderes Anliegen war ihm, bei den angehenden Bauingenieuren das Verständnis für die Ausführung von Bauten verschiedenster Art, vorwiegend des mittleren und grossen Tiefbaues zu wecken und sie in die Bewältigung grosser Bauaufgaben einzuführen. Seine baubetriebliche Forschung konzentrierte sich auf die Verbesserung der damals noch nicht so ausgereiften Spritzbetonverfahren; sie wurde in intensiver Zusammenarbeit mit weiteren Instituten der ETH Zürich, der EMPA und der privatwirtschaftlichen Baumaterialforschung betrieben. In Prof. Fechtigs Amtszeit fiel der aus ETH-internen Gründen notwendige Wechsel der Abkürzung des Institutsnamens: aus dem IBETH wurde 1995 das IBB.

Neubesetzung der Professuren 1990 - 1996

Im Wintersemester 1990/91 übernahm Dr. sc. techn. Hans-Rudolf Schalcher als ordentlicher Professor den Fachbereich Bauplanung und löste 1995 Prof. Fechtig als Institutsvorsteher ab. Von Oktober 1997 bis Oktober 1999 stand Prof. Schalcher der Abteilung für Bauingenieurwesen vor; seit Oktober 1999 ist er Vorsteher des Departementes Bau Umwelt und Geomatik. Prof. Schalcher legt den Schwerpunkt seiner Lehre und Forschung auf die Vorbereitung, Planung und Inbetriebsetzung von Bauvorhaben sowie auf die optimale Bewirtschaftung und Instandhaltung von Bauten während der Nutzung. Dabei stehen ökonomische und organisatorische Fragen aus Sicht des Investors und des Benützers im Vordergrund. Im Bereich Planung und Management werden im weitesten Sinne alle Aspekte des zielorientierten, systemischen Denkens, Planens und Handelns im Zusammenhang mit Projektierung, Realisierung und Nutzung von Bauwerken im Hoch- und Tiefbau bearbeitet.

Als Nachfolger von Prof. Fechtig wurde im Sommer 1996 Dr.-Ing. Gerhard Girmscheid zum ordentlichen Professor für Baubetriebswissenschaften und Bauverfahrenstechnik gewählt; seit Oktober 1998 ist er Institutsvorsteher. Prof. Girmscheid schöpft seine umfangreiche Erfahrung aus der Zeit seiner Tätigkeit bei international operativ tätigen Baukonzernen. Er befasste sich im Laufe seiner baubetrieblich-unternehmerischen Berufspraxis intensiv mit der Weiterentwicklung verschiedener Bauverfahren und Methoden des Construction Managements. Aus dieser umfassenden Marktkenntnis heraus entstand der Forschungsansatz "Systemanbieter Bau (SysBau)", in den sämtliche im Bereich Baubetriebswissenschaften und Bauverfahrenstechnik durchgeführten Forschungsprojekte eingebettet sind. Der Systemanbieteransatz ist ein strategisches Querschnitts- und Leitthema, das aufgrund des normativen Forschungsleitbilds die Forschungsprojekte im Schwerpunkt Baubetriebswissenschaften miteinander verknüpft. Das Ziel ist es, Veränderungen in der Bauwirtschaft zu initiieren, die einerseits eine integrative Life-Cycle-Orientierung unternehmerischer Leistungsangebote ermöglichen und andererseits Innovationen und kontinuierliche Verbesserungen generieren, die zu höherem Kundennutzen führen und gleichzeitig die unternehmerische Wettbewerbsfähigkeit fördern.

Das übergeordnete Forschungsleitbild wurde gemeinsam von den Professuren für Planung und Management und für Baubetriebswissenschaften und Bauverfahrenstechnik wie folgt definiert:

"Steigerung des Kundennutzens durch nachhaltige Verbesserung und Innovation der life-cycle-orientierten Planungs-, Leistungserstellungs-, Support- und Managementprozesse im Bauwesen sowie der prozessorientierten Baubetriebsführung der Unternehmen und der Bauverfahrenstechnik bei Neubauten und der Bauwerkserhaltung."

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