ETHistory 1855-2005

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Aus dem Alltag: Vom rosa Lack zu Bits und Bytes

Vor der Zeit der Grossrechner war im Rektorat viel manuelle Arbeit zu leisten. Zweifellos war die Tätigkeit mit den alten Bürowerkzeugen sichtbarer, hörbarer und greifbarer als die moderne Arbeit am Bildschirm. Manche traditionellen Arbeitsmittel des Rektorats sind als lebhafte Sinneseindrücke in Erinnerung geblieben:
Sie prägte das Büro des 20. Jahrhunderts: die Schreibmaschine.
Sie prägte das Büro des 20. Jahrhunderts: die Schreibmaschine.

Mit der Einführung der "Data General"-Maschine kam die elektronische Registrierung der Einschreibungen und die automatisierte Erstellung der Pläne. Die Mitarbeitenden erfassten die Daten und speicherten sie auf Kassetten; sie brachten die Kassetten ins Rechenzentrum und liessen sie dort einlesen. Danach wurden wieder Listen ausgedruckt, ins Rektorat zurückgetragen und weiter bearbeitet. Die Planerstellung war kompliziert: Jede halbe Stunde hatte einen eigenen Code, die Kontrolle der Pläne war aufwändig und jede Korrektur musste wiederum erfasst und zur Verarbeitung ins Rechenzentrum gebracht werden.

Schulungen für die Data-General-Maschine gab es kaum. "Wir übten über Mittag mit dem Handbuch", berichtet die heutige Leiterin der Kanzlei, Helena Remund. Mit der Entwicklung der EDV-Systeme hatte das Rektorat nicht mehr die alleinige Kontrolle über die Verwaltungsprozesse. Die gemeinsame Sprache mit den EDV-Spezialisten musste sich erst entwickeln. In die Gestaltung neuer EDV-Funktionen wurden die Nutzenden im Betrieb anfangs nur wenig einbezogen. Später bildete sich eine eigene Projektorganisation, welche den erforderlichen Informationsfluss sicherstellte und seit Ende der 1990er Jahre auch die Departemente stärker mit einbezieht.


Die Tugend des Sparens

Das Kostenbewusstsein war im Rektorat von jeher ausgeprägt. Die Einschreibebestätigungen auf dem unteren Teil des Datenblatts mussten in der Kanzlei abgeschnitten werden; eine Perforation des Formulars fand man zu teuer. Kugelschreiber und Namensschilder für die Schalter mussten die Kanzleiangestellten selbst bezahlen. Und Marie-Louise Bächtold erzählt: „Am Tag der Promotionsfeier ging ich persönlich um 5 Uhr früh zur Zürcher Blumenbörse und kaufte die Blumen; über Mittag fertigte ich die Gestecke an. An solchen Tagen kam ich nicht vor 11 Uhr abends nach Hause.“


© 2011 ETHistory 1855-2005 | Last update: 2.2.2005 |
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