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Die Umweltthematik hat sich in den vergangen Jahren vom Protestthema der gesellschaftlichen Avantgarde zur allgemein akzeptierten Leitidee der nachhaltigen Entwicklung gewandelt. In der neuen Schweizer Bundesverfassung ist diese als ein Staatsziel definiert. Eine zunehmende Professionalisierung, Institutionalisierung und Akademisierung der Umweltdebatte begleitet diesen Wandel. Gleichzeitig hat jedoch der Stellenwert des Themas Umwelt in der Bevölkerung abgenommen. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation der öffentlichen Hand hat dies zu einer Verringerung oder Stagnation der verfügbaren Mittel geführt.
Die Umsetzung des Konzepts der nachhaltigen Entwicklung ist eine ausserordentliche Herausforderung. Die Schwierigkeiten hängen mit der Komplexität von Umweltsystemen zusammen. Diese zeigt sich beispielsweise in der grossen räumlichen und zeitlichen Heterogenität von einzelnen Prozessen und Zuständen sowie in den vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Prozessen und Zuständen. Eine Steuerung in Richtung Nachhaltigkeit kann nur erreicht werden, wenn gründliche Kenntnisse über das Funktionieren der natürlichen Umwelt und der Interaktion des Menschen mit Umweltprozessen vorhanden sind. Hierzu können vom Departement Umweltwissenschaften wesentliche Beiträge erwartet werden. Dieses Systemwissen muss mit Zielvorstellungen über nachhaltige Problemlösung verbunden werden sowie mit Wissen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden kann. Hier ist die ETH als Ganzes herausgefordert.
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