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ERMETH - Elektronische Rechenmaschine der ETH

Bibliografie

 
 
Bereits kurz nach der Gründung des Instituts für angewandte Mathematik im Jahr 1948 begann die Planung zum Bau eines eigenen Computers. Zu Beginn der 1950er Jahre waren auf kommerzieller Basis noch keine programmierbaren Rechner mit Speicher erhältlich, die für wissenschaftliches Rechnen geeignet gewesen wären. Deshalb auch die Idee zu einer Eigenentwicklung von Grund auf. Das Konzept der ERMETH basierte zu einem grossen Teil auf dem Wissen, das Eduard Stiefel, Ambros Speiser und Heinz Rutishauser auf Studienreisen in Europa und in den USA gesammelt hatten. Während des Jahres 1949 weilten Speiser und Rutishauser in Harvard bei Howard Aiken und in Princeton bei John von Neumann.
Speiser, der technische Leiter des Projekts, war zusammen mit fünf Ingenieuren und drei Mechanikern für den Bau des ETH-Computers zuständig. Die elektronischen Schaltkreise basierten im Wesentlichen auf Aikens Mark III-Computer, waren aber von Hans Schlaeppi überarbeitet und verbessert worden. Die elektronischen und auch die meisten mechanischen Bestandteile wurden von der Firma Hasler in Bern angefertigt.
An der ETH bereitete vor allem der Bau des Hauptspeichers Probleme, einer magnetischen Trommel, die mit 6000 Umdrehungen pro Minute rotierte. Die ERMETH war ein Digitalrechner mit 2000 Elektronenröhren und 6000 Germaniumdioden. Dioden waren zu jener Zeit noch neu, es zeigte sich aber, dass sie bereits mit genügend hoher Zuverlässigkeit arbeiteten. Der Transistor war zwar bereits 1948 erfunden worden, aber in Zürich hatte noch kaum jemand eines dieser Bauteile gesehen, geschweige denn damit arbeiten können.

Nachdem Speiser 1955 zu IBM wechselte, leitete Alfred Schai den Zusammenbau und die Inbetriebnahme der ERMETH. Im selben Jahr feierte die ETH ihr 100-Jahr-Jubiläum, eine Demonstration der ERMETH sollte die Fortschrittlichkeit der Institution darstellen. Wortwörtlich "gezeigt" wurde die Berechnung von Pi, denn die tröpfchenweise Ausgabe der Nachkommastellen basierte nicht auf Berechnungen, sondern auf vorangegangenen manuellen Eingaben. Die Maschine war noch nicht ganz fertiggestellt, doch die Ein- und Ausgabe funktionierte.

Die Programmierung der ERMETH geschah mit Hilfe der sogenannten "automatischen Rechenplanfertigung", einer Entwicklung von Rutishauser. Für die Mark III existierte bereits eine solche "coding machine", und die Z4 bot mit seinem Plankalkül weitreichende Ansätze. Rutishauser gewann demgebenüber die Überzeugung, "dass es möglich sein müsse, die programmgesteuerte Rechenmaschine selbst dank ihrer Vielseitigkeit als Planfertigungsgerät zu verwenden. Dies würde also bedeuten, dass man mit diesen Rechenmaschinen nicht nur numerische Probleme löst, sondern auch Rechenpläne «berechnet»." Der Begriff der Programmiersprache existierte noch nicht, und die Programmbefehle waren noch nicht in Englisch, sondern in Deutsch gehalten. Später entwickelte H. R. Schwarz einen ALGOL-Compiler für die ERMETH.

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© 2005 ETH Zürich | 11.4.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!