ETHistory 1855-2005

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Philosophie

Institutionelle Entwicklung

Die Philosophie gehört zu den klassischen komplementären Angeboten der ETH Zürich. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wurde eine solche Professur kontinuierlich besetzt. Von 1956 bis 1990 war Gerhard Huber Professor für Philosophie und Pädagogik. Während dieser Zeit engagierte er sich ausserdem in der schweizerischen Forschungs- und Hochschulpolitik; von 1978 bis 1982 war er u.a. Präsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates. Mit dem Antritt Elmar Holensteins (ordentlicher Professor an der ETH Zürich von 1990 bis 2002) wurden Philosophie und Pädagogik entkoppelt; Letztere wurde der Professur für Erziehungswissenschaften zugeordnet. In den 1990er-Jahren war der Professur auch die "Stelle für Ethikberatung und Technologieabschätzung" zugeordnet. 2003 folgte Michael Hampe als ordentlicher Professor für Philosophie. Die Professur ist Teil des im Aufbau begriffenen Kompetenzzentrums für die Geschichte des Wissens und kooperiert in diesem Rahmen eng mit weiteren Professuren des D-GESS sowie dem Historischen Seminar der Universität Zürich.

Forschung und Lehre

Das Lehrangebot der Professur für Philosophie an der ETH Zürich richtet sich nicht an Fachstudierende; entsprechend ist auch das philosophische Lehrprogramm ausgerichtet. Gerhard Hubers Schwerpunkt in Lehre und Forschung bildeten die Geschichte der Philosophie (insbesondere der griechischen) sowie die elementaren Bestandteile systematischer Philosophie wie Erkenntnistheorie und Ethik. Sodann gehörten auch Gegenwartskritik, Umweltproblematik sowie die Wissenschaftspolitik zu seinen Kerninteressen. Elmar Holenstein begriff Philosophie als theoretische Fundierung praktischer Tätigkeit. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte waren die phänomenlogische Psychologie, insbesondere das Leib-Seele-Problem, das Verhältnis natürlicher und künstlicher Intelligenz sowie die Kulturphilosophie.
Paul A. Feyerabend - Der Philosoph bei der Arbeit
Paul A. Feyerabend - Der Philosoph bei der Arbeit

Schwerpunkte

Michael Hampe ist seit 2003 ordentlicher Professor für Philosophie an der ETH Zürich. Das spannungsvolle Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaften und die Auseinandersetzung mit Theorien der Wahrnehmung sind ihm ein zentrales Anliegen. In Forschungsarbeiten zum Naturgesetzbegriff, zum Pragmatismus, zu Techniken der Selbsterkenntnis und zur Erkenntnistheorie der Psychoanalyse kommt dieses Interesse zum Ausdruck. Wissenschaftliche und philosophische Interpretationen des Todes und die daran gebundenen Problemstellungen der Kontingenz bilden einen neuen Forschungsschwerpunkt Michael Hampes .


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