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Pharmakognostische Sammlung der ETH Zürich – Menschliche Genuss- und Suchtmittel

Die Pharmakognostische Sammlung der ETH Zürich, auch „Hartwich-Sammlung“ genannt, besteht aus Gegenständen rund um die menschlichen Genuss- und Suchtmittel, einer Drogensammlung und bibliographischen Werken (Kräuterbücher, Pharmakopöen).

Portrait von Prof. Dr. Dr. h.c. Carl. Hartwich, gemalt von seiner Tochter Susanne Lejeune-Hartwich., ca. 1910. Leihgabe der Familie Lejeune.
Portrait von Prof. Dr. Dr. h.c. Carl. Hartwich, gemalt von seiner Tochter Susanne Lejeune-Hartwich., ca. 1910. Leihgabe der Familie Lejeune.
Die Sammlung wurde mit grossem Fachwissen, Leidenschaft und Liebe von C. Hartwich, Professor für Pharmakognosie, Pharmazeutische Chemie und Toxikologie an der ETH Zürich (1892–1917), aufgebaut und aus der ganzen Welt zusammengetragen. Hartwich gehörte zu den führenden Pharmakognosten der damaligen Zeit. Nach beinahe 60 Jahren wurden 1994 grössere Teile dieser Sammlung in einer Ausstellung zuerst vor dem Hörsaal, später in den Gängen der Stockwerke K, L und M (Bau 17) des Departements Pharmazie der ETH einem interessierten Publikum zugänglich (Sticher-Levi, Sticher 1995). Mit dem Umzug des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften auf den Campus der ETH Zürich auf den Hönggerberg wird die Sammlung im HCI zusammen mit der Sammlung der Chemischen Institute erneut ausgestellt.

Gegenstände: Bei den Gegenständen handelt es sich hauptsächlich um Instrumente und Gegenstände, die beim Tabak-, Opium- und Haschischrauchen, beim Kauen von Betel und Coca und beim Genuss von Tee, Kaffee, Kakao, Guarana, Mate, Kawa und Sake auf der ganzen Welt um die Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert) gebraucht wurden (ca. 500 Exponate). Die ausgestellten Objekte spiegeln die Kulturen, Religionen und Lebenshaltungen, die Handwerkstechniken und die zur Verfügung stehenden Materialien der einzelnen Volksgruppen in der Zeitspanne von ca. 1850 bis 1910 wider. Besonders bei den aus China stammenden Objekten kann man die Einflüsse aus Europa und dadurch einen Teil der Kolonialgeschichte nachvollziehen.

Neben verschiedenen anderen Interessensgebieten lag Hartwich ganz besonders die wissenschaftliche Bearbeitung von Genuss- und Suchtmitteln am Herzen. Man muss sich vor Augen halten, dass seit dem Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Genussmittel, insbesondere solche aus dem fernen Osten, durch die verbesserten und billigeren Transportmöglichkeiten einem wachsenden Bevölkerungskreis in Europa zugänglich wurden. 1911 erschien eines der umfassenden Werke von Hartwich, „Die Menschlichen Genussmittel, ihre Herkunft, Verbreitung, Geschichte, Anwendung, Bestandteile und Wirkung“, bei Chr. Herm. Tauchnitz, Leipzig. In diesem Buch sind die wichtigsten Teile der Sammlung beschrieben und erwähnt. Ein Grossteil der Illustrationen der Gegenstände, die im erwähnten Buch abgebildet sind, wurde von seiner Tochter, Frau Susanne Lejeune-Hartwich, von Hand gezeichnet.

Drogensammlung: Hartwich erweiterte und vervollständigte die Drogensammlung, die Prof. E. Schär (1873 bis 1892) begonnen hatte, zu einem für damalige Verhältnisse aussergewöhnlich vielfältigen und lehrreichen Arbeitsmittel. Heute zählt sie noch ca. 7.000 Exponate.

Nachschlagewerke: An Nachschlagewerken sind in der Sammlung etwa 400 Objekte vorhanden. Diese wurden ebenfalls zu einem grossen Teil von Hartwich zusammengetragen. Es handelt sich vorwiegend um Kräuterbücher, Werke zur Botanik und Pharmakognosie, sowie um Dispensatorien, Apotheker-Taxen und Pharmakopöen, erschienen zwischen ca. 1520 und 1915. Später sind noch Bücher des 20. Jahrhunderts in die Sammlung integriert worden.

Reaktionen der Tagespresse nach der Vernissage 1994: „Ein Leckerbissen für alle, die sich für die Geschichte der Genuss- und Suchtmittel interessieren“, „Phantasieanregend“ (Tages-Anzeiger), „Die Ausstellung ermöglicht eine faszinierende Kulturreise in die Welt der menschlichen Süchte und Genüsse“, „Man kann von einem Glücksfall sprechen, dass die beeindruckende Pharmakognostische Sammlung der ETH wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist“ (NZZ)– dies sind einige positive und schmeichelnde Lobesworte der Presse. Die Berichterstattung, insbesondere der Artikel in der NZZ, zeigte, dass sich die aufwändige zweijährige Arbeit des Reinigens und Katalogisierens, aber auch die intensive Beschäftigung mit der Fachgeschichte, das heisst das Studium alter Berichte und Bücher, insbesondere auch derjenigen von C. Hartwich, gelohnt hat.

Literatur

M. Sticher-Levi, O. Sticher (1995) Menschliche Genuss- und Suchtmittel, Schweiz. Apoth. Ztg. 133, 90–94.

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© 2005 ETH Zürich | 14.4.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!