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Pharmaziestudium in der Schweiz - Prolog

Das Studium der Pharmazie wird heute in der Schweiz an drei Standorten vermittelt, an den Universitäten Basel und Genf sowie an der ETH Zürich. Der „Bericht zur Reform des Pharmaziestudiums“, den die Kommission Bloch in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts vorgelegt hat, empfahl zwei Ausbildungsstätten. Seither hat die Diskussion um die Aufhebung oder die Zusammenlegung einzelner Institute nie aufgehört; auch die Raumfrage war stets ein Thema. Heute, nachdem die Standorte Bern und Lausanne aufgehoben und für die verbliebenen drei Institute in Genf, Basel und Zürich Neubauten errichtet worden sind, ist diesbezüglich wieder Ruhe eingekehrt. Insbesondere kann sich die Pharmazie glücklich schätzen, dass der damalige Plan, den Neubau für die Pharmazie der ETHZ und der Universitäten Bern und Basel im Raum Olten zu bauen, nicht realisiert worden ist.

Als Reminiszenz an die ehemaligen Institute soll hier ein bisher unveröffentlichtes Gratulationsschreiben der Vorsteher der Schweizer Pharmazie-Institute in Basel, Bern, Genf und Lausanne an das Pharmazeutische Institut der ETH Zürich zur Kenntnis gebracht werden, das anlässlich des Centenariums der ETH 1955 geschrieben wurde. Es wurde per Zufall beim Umzug der Pharmakognostischen Sammlung zwischen alten Büchern entdeckt. Der Inhalt des Schreibens ist heute noch so aktuell wie damals im Jahre 1955.

Die Schweizer Pharmazie-Institute dem Pharmazeutischen Institut Zürich
zum Centenarium 1955 der ETH



In der Stiftungsurkunde der ältesten Universität der Schweiz werden Wesen und Aufgaben der Wissenschaft mit folgenden Worten bestimmt: „Unter den verschiedenen Glückseligkeiten, die der sterbliche Mensch in diesem hinfälligen Leben durch Gottes Gabe erlangen kann, verdient nicht unter die letzten gezählt zu werden, dass er durch beharrliches Studium die Perle der Wissenschaften zu erringen vermag, die den Weg zu gutem und glücklichem Leben weist und durch ihre Vortrefflichkeit bewirkt, dass der Erfahrene weit über den Unerfahrenen hervorragt; sie macht überdies jenen Gott ähnlich und führt dazu, die Geheimnisse der Welt klar zu erkennen; sie hilft den Ungelehrten, sie hebt die in tiefster Niedrigkeit Geborenen zu höchster Höhe empor.“


Immer wieder treten aus dem Bereich der Natur wie des Geistes Probleme an den Menschen heran, um deren Lösung er sich oft in schwerer und ausdauernder Arbeit bemühen muss. „Die Perle der Wissenschaften, die den Weg zu gutem und glücklichem Leben weist“, lässt sich auf den verschiedensten Sparten der Wissenschaften erringen. So haben vor allem die technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen unser äusseres Leben in den letzten Dezennien durch neue Erkenntnisse und Errungenschaften von Grund auf zu ändern vermocht, wodurch unser Dasein an sich besser und glücklicher geworden ist. Doch bergen diese Errungenschaften andererseits eine tödliche Gefahr für die Menschheit in sich, indem diese ebenso gut zu Nutz und Frommen unseres Geschlechtes wie auch zu dessen Vernichtung eingesetzt werden können. Glücklich müssen sich also alle diejenigen Wissenschafter preisen, deren Arbeitsgebiet so gelagert ist, dass ein Fortschritt ihres Faches nur zum wohl des Menschen gereichen kann. Eine solche Wissenschaft ist zweifelsohne die Pharmazie, hat sie sich doch – wie die mit ihr verwandte Wissenschaft der Medizin – der stolzen Devise „Salus aegroti suprema lex“ verschrieben. Dieser Wahlspruch gilt somit auch für das Pharmazeutische Institut der ETH in Zürich, das wir heute im Rahmen der Jahrhundertfeier ihrer Alma Mater ehren möchten. Dieses Institut hat es im Laufe vieler Jahre in glänzender Weise verstanden, Generationen von tüchtigen Pharmazeuten heranzubilden, womit sich diese Bildungsstätte nicht nur in der ganzen Schweiz, sondern darüber hinaus in der ganzen Welt Anerkennung und Achtung verschafft hat. Sie hat die Studierenden in wohl ausgedachtem Studiengang für den praktischen Beruf gründlich vorbereitet und daneben entscheidenden Anteil an der Erforschung der Grundlagen der Pharmazeutischen Wissenschaften genommen, wodurch sie einen wertvollen Beitrag im Gesamtwerk der medizinischen Wissenschaften zum Wohl der Menschheit geleistet hat.


Die Pharmazeutischen Universitätsanstalten der Schweiz freuen sich, an der Feier des Pharmazeutischen Institutes der ETH in Zürich teilnehmen zu dürfen, und entbieten ihm die herzlichsten Glückwünsche in der Überzeugung, dass seine Anstrengungen und Leistungen auch in Zukunft unserem Lande eine hochgeschätzte Hilfe sein werden und sprechen gleichzeitig den Wunsch aus, die gegenseitigen guten Beziehungen mögen auch weiterhin zwischen unseren Instituten bestehen.


Die Vorsteher der Schweizer Pharmazie-Institute in Basel, Bern, Genf & Lausanne
Gezeichnet: Kuno Meyer, A. Bürgin, A. Mirimanoff, A. Girardet.

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